Und hier das Ganze etwas ausführlicher:
DILLDAPPE - ELBENTAPPE
Die Volkskunde
Dilldappen sind uralte keltisch-germanische Fabelwesen.
In anderen deutschen Regionen gibt es ähnliche Tiere mit ähnlich klingenden Namen: Dilwedatsch (Saarland), Dilpetatsch und Elbentritsch (Pfalz), d’Illdapp und Elwetritsche (Baden), d’Elbetrütsch (Schwaben), Illmetratsche (Wittgenstein) u.ä.
Im Siegerland ist auch die Variante „Debbedrötsch“ bekannt.
Etymologisch lässt sich die Silbe „Dill“ aus der Verschmelzung des Artikels „Der/die“ mit dem Nomen „Elbe“ herleiten.
Ein Dilldappe ist also ein Elbentappe.
„Elben“ oder „Alben“ ist ein Sammelbegriff für Elfen, Kobolde, Zwerge oder sonstige Naturgeister unserer Vorfahren. Der Ursprung der Silbe „dappen“ ist noch ungeklärt. Evtl. könnte es von „tappen“ hergeleitet werden, ein Geräusch, das kleine, nackte Pfoten machen, wenn sie sich eilig entfernen.
DILLDAPPE - NASHORNHAMSTER
Die Zoologie
Zoologisch eingeordnet wird der Siegerländer Dilldappe (cricetus unicornis riivecoochis) in die Ordnung der Monotremata, der Eierlegenden Säugetiere, deren zwei andere bekannte Vertreter das Schnabeltier und der Schnabeligel sind. Wie sie besitzt der Dilldappe keine Zähne, sondern lutscht seine Nahrung mit einer äußerst rauhen Raspelzunge. Diese Zunge wird auch zur Verteidigung gegen Fressfeinde und bei Revierstreitigkeiten als Schlagwaffe eingesetzt. Wie die Wale verfügt der Dilldappe auch über die Fähigkeit der differenzierten Lautäußerung (typische Laute sind u.a. "ha, dt, mrrrr, hoe, oe!" und immer wieder "rrrrrrrr"), sodass einige Wissenschaftler annehmen, dass diese Tiere eine eigene Sprache benutzen. Hauptnahrung des Siegerländer Dilldappen ist und bleibt die heimische Kartoffel ("Duffel"), die er seit Generationen den Bauern vom Feld oder aus den Kellern stibitzt.
DILLDAPPEN - DIE COMICHELDEN
Der Dilldappen-Kalender
Seit 1982 erscheint der Siegerländer Dilldappen-Kalender. Als Cartoon-Ausgaben ihrer volkskundlichen und zoologischen Vorbilder erleben die Dilldappen alltägliche Abenteuer in Wald und Feld. Dabei sind die Mitglieder einer umfangreichen Großfamilie in ihren Eigenarten und Vorlieben ihren menschlichen Zeitgenossen äußerst ähnlich.
Vom Bœmah:
Der Bœmah (Buhmann; Aussprache des œ wie in Häm-böörger, nicht wie in Höhle!) ist wie der Dilldappe eine Sagengestalt, die auf keltische Ursprünge zurückgeht. Im angelsächsischen Kulturkreis ist er als Bogeyman oder Schwarzer Mann bekannt. Als Wilder Mann (engl. Green man, im frz. homme-bois) verkörpert er die ursprüngliche, geheimnisvolle und mitunter bedrohliche Kraft der Natur. Im Volksbrauchtum finden wir den "Wilden Mann" als zentrale stützende Fachwerkkonstruktion oder als den in grüne Zweige gehüllten "Péngsdelömmel" (Pfingstenmann). Wollten Siegerländer Kinder früher ihren Spinat nicht essen, wurde ihnen gedroht, der Bœmah komme sie holen.